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Vor einiger Zeit starteten wir unsere Reise nach Kuba. Havanna wollte meine bessere Hälfte schon immer einmal sehen. Dass es dazu gekommen ist, war eher Zufall und nicht wirklich geplant. Wir waren auf der Suche nach einem Reiseziel, als ich irgendwann abends auf eine Error Fare gestoßen bin. Error Fares sind Fehlpreisungen von Fluggesellschaften. Sie vergessen beim Ticketpreis beispielsweise die Steuern draufzurechnen oder ähnliches und so führt dieses Fehler zu einem unfassbar günstigen Flugticket 🙂
Günstig nach Kuba fliegen – dank Error Fare
Es kann bei Error Fares durchaus passieren, dass die Fluggesellschaft den Flug bzw. das Ticket storniert. Das passiert aber nur sehr sehr selten. Sicherheitshalber sollte man mit dem Buchen von Hotels und Anschlussflügen aber noch 48 Stunden warten und AUF KEINEN FALL bei der Airline anrufen und fragen, ob der Preis tatsächlich stimmt. Einfach buchen und Daumen drücken 😉 So haben wir es dann auch gemacht. Nach einigem Nervenkitzel hatten wir gebucht und flogen für 162€ pro Person von Madrid aus nach Kuba 🙂
Wir entschieden uns für eine privat geführte Rundreise. Mike, der seit Jahren auf Kuba lebt, fuhr uns mit seinem klimatisierten Audi über die ganze Insel. Wir konnten jederzeit die Route wechseln, spontan an den Strand gehen oder andere Programmpunkte vorschlagen, die wir gern machen wollten. Start der Reise war in Havanna. Wir bewohnten hier ein Zimmer bei einer sehr niedlichen “Oma” mit 2 süßen Hunden. Die Wohnung war ein “Penthouse” und somit hatten wir einen perfekten Blick über ganz Havanna.
Casas Particulares sind auf Kuba eine super Unterkunftsmöglichkeit
Kuba ist (noch) ein kommunistisches Land. Viele Menschen sind sehr arm und leben am Existenzminimum. Der Staat hat es erlaubt, dass Einwohner ihre Wohnungen an Feriengäste vermieten. Dies nennt sich “Casa Particulares”. Es gibt unzählige dieser Wohnungen und nicht alle sind wirklich gut. Wir waren daher ganz froh, dass Mike in sehr vielen Orten auf Kuba einige Betreiber persönlich kennt und uns somit nur vertrauenswürdige, saubere und freundliche Casas herausgesucht hat.
Der Malecon von Havanna Stadt
In Havanna wohnten wir sehr zentral am Malecon, einer Flaniermeile für die Bewohner. Hier trifft sich jeder. Klar gibt es auch Dorgendealer, Prostitution und Gewalt aber wir haben uns dennoch meist sehr sicher gefühlt. Kuba ist ein Militärstaat und man sieht sehr viel Polizei auf den Straßen. Wenn man einige Grundregeln beachtet, z.B. keine super teuren Uhren offen trägt, sich mit Goldschmuck behängt und Wertgegenstände offen liegen lässt, braucht man sich nicht großartig fürchten.
Havanna ist eine hübsche Stadt. Mir persönlich haben die vielen tollen Oldtimer am besten gefallen, obwohl ich sonst nicht so viel mit Autos anfangen kann 🙂 Dennoch sieht man, dass die Stadt sehr verfallen und kaputt ist. Mike erzählte uns, dass in den nächsten 10 Jahren wohl über 70% der Häuser einfach einstürzen würden. Der Staat kümmert sich aber nicht darum. Das ist sehr traurig. Neben all des Flairs und der Schönheit, kann Kuba seine Armut einfach nicht verbergen.
Wir verbrachten einen ganzen Tag damit, durch Havanna zu schlendern. Wir sahen alte Apotheken, viele, viele alte Autos, Karneval auf den Straßen, die 3. größte Jesus Statue der Welt und so vieles Mehr. Natürlich ist auch der Volksheld Che Guevara überall vertreten und abgebildet.
Für Havanna kann man auch gut 2 Tage einplanen, weil es wirklich sher viel zu entdecken gibt. Für uns standen jedoch noch so viele andere Ziele auf der Liste, dass wir nur einen kompletten Tag dort geblieben sind. Man sollte Havanna aber definitiv an den Anfang seiner Reise legen, denn hier ist der perfekte Startpunkt, um das Flair einzufangen und ein erstet Gespür für dieses außergewöhnliche Land zu bekommen.
Einige Kubaner verdienen sich ein paar Pesos dazu und “verkleiden” sich für Fotos mit den Touristen. Man darf sich also nicht wundern, wenn sie auf einen zugestürmt kommen und Geld verlangen weil sie gesehen haben, dass man sie fotografiert hat 😉
Zigarren sind vom Stadtbild Havannas kaum wegzudenken. Ihr findet auch viele Zigarrenläden (einige sehr gute sind sehr versteckt) wo Ihr selbst eine Cohiba kaufen und sogar rauchen könnt. Mein Fall ist das ja nicht so aber es war trotzdem sehr spannend zu sehen, wie lange es dauert, eine so riesige Zigarre herzustellen.
Am Liebsten hätte ich einen Oldtimer eingepackt und mit nach Hause genommen. So ein pinkes Cabrio…das hätte doch was 🙂 Ein eigenes Auto zu haben, ist auf Kuba übrigens alles andere als selbstverständlich. Der Großteil der Bevölkerung fährt mit dem öffentlichen Bus, auf den man aber auch schon einmal 3 Stunden warten muss, wenn man Pech hat.
Nach einem ereignisreichen und anstrengenden Tag in Havanna gingen wir noch schön Pizza essen am Malecon und fielen dann ins Bett in unserer Penthousewohnung. Natürlich erst, nachdem uns die spanische Wohnungsbesitzerin noch auf spanisch über unseren Tag ausgefragt hatte. Weil wir leider nicht mehr als “si” und “no” auf Spanisch sagen können, waren die Gespräche mit ihr etwas anstrengend. Aber damit muss man in einer Casa Particular immer rechnen. Man wird einfach so herzlich empfangen und umsorgt, dass man auch um das ein oder andere Gespräch nicht drum herum kommt 😉
Wie es auf unserer Rundreise weiterging und wem ich vermutlich das Leben gerettet habe, lest Ihr hier 😉
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5 comments
Shantou87
Sehr spannender Reisebericht. Das ist wirklich interessant zu sehen, wie so grosse Zigarren entstehen. Danke für den Tipp! 🙂